Keine Lust auf Sport? Liegt´s vielleicht am Studio??

Es ist Mittwochabend, mit der Sporttasche kommt man am Studio an. Keine Lust. Keine Lust auf Sport. Keine Lust auf die Geräte. Keine Lust auf diese Trainer. Keine Lust auf dieses Studio. Scheinbar viele Faktoren haben bewirkt, dass ich einfach keinen Sport gemacht habe. Scheinbar. Denn alles begann mit einem schlechten Studio, in dem ich mich einfach nicht wohlfühlte.

Da ich ja schon ziemlich lange dabei bin, abzunehmen (also eigentlich schon seit dem frühen Erwachsenenalter) habe ich auch schon einiges an Fitnessstudios ausprobiert. Angefangen hat es als ich 17 war. Ich kam aus meinem Amerika-Austauschjahr wieder und hatte wie erwartet zugenommen. TROTZDEM ich dort auch Sport gemacht habe. Jedenfalls nahm mich meine Mama mit in ein Fitnessstudio. Aber es war nicht irgendein Fitnessstudio. Es war DAS Studio, das einzige in dieser brandenburgischen Kleinstadt. Was daran ist jetzt so komisch? Nunja, es beginnt damit, dass sich dort einfach alle kennen. Und gerade in einer Kleinstadt wird man beobachtet. Die Leute reden miteinander. Und dann steht man da, in diesem Studio, mitten in der Pubertät (in der ich meinen Körper eh schon doof fand). Als ich gerade in einem dieser Miha-Zirkel trainierte, bei dem verschiedene Geräte im Kreis stehen und man sich quasi drum rum arbeitet bis der Zirkel zu Ende ist, kam ein Trainer auf mich zu und meinte: „Du schwitzt ja noch gar nicht“, so dass es alle hörten. Eine Frau, die gerade an dem Gerät gegenüber trainierte vernahm diesen doch sehr lauten Satz und antwortete mit: „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.“ Weil das ja nun noch nicht beschämend genug war, schließlich bemerkte ich nun doch einmal mehr, dass mich sich die Leute dort regelrecht kontrollierten, knallte mir der Trainer noch fünf Kilo drauf, lächelte und ging einfach weg.

Später in einem Studio in Ravensburg (dem Ort an dem ich studierte) versuchte ich es in einem Fitnessstudio einer großen Kette – das Injoy. Die Geräte waren schon sehr abgenutzt, die Duschen wollte ich meiden. Alles in allem kam ich mir vor, als bezahlte ich viel zu viel Geld. Das Studió zeichnete sich durch die jungen (vorrangig männlichen) Trainer aus, die sich sehr intensiv mit den langbeinigen vollbusigen jungen Frauen beschäftigten, obwohl andere in diesem Studio tatsächlich falsch trainierten und Trainer doch eigentlich dazu da sein sollten, jenen zu helfen, die wirklich Hilfe brauchen. Auch Rentner, die falsch trainierten, wurden einfach ignoriert. Dort schaute man eben einfach mal gepflegt weg. Entweder waren die Trainer immer beschäftigt oder sie schlawenzelten um eine der jungen charmanten Ladies. Ich hab mich während dieser Zeit einfach nicht wohl in diesem Studio gefühlt und wollte meine Zeit dort einfach nicht verbringen.

Dann habe ich ein Frauenfitnessstudio in Ravensburg ausprobiert und war vom Fitness Point Lady echt überrascht: Ich hab mich dort endlich mal wohl gefühlt, weil es dort eher Trainerinnen als Trainer gab und diese “Begaffung“ einfach nicht statt fand. Ich konnte mich dort auf mich konzentrieren und hatte einfach auch richtig Spaß am Sport. Die Trainer waren absolut kompetent und halfen einfach jedem dort. Egal ob alt oder jung, voll- oder flachbusig 😉 Dort hatte ich das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Das Studio an sich war so lalla. Die Duschen, die Geräte: alles doch schon sehr abgenutzt.

Dann in München habe ich mir ein weiteres Frauenfitness-Studio (Injoy lady) angesehen, von dem ich absolut begeistert war. Ich freute mich einfach, wenn ich die Zeit fand, dort hinzugehen. Die Duschen wurden damals erst neu saniert, die Mitarbeiter dort waren kompetent, suchten auch einmal das Gespräch zwischendurch und sie berateten mich, wann immer ich Hilfe brauchte oder Motivation. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten an einem Tag, setzte ich mich auch gern mal hin und trank kurz einen Kaffee. Man unterhält sich mit anderen Mitgliedern. Und was ich besonders an dem Studio zu schätzen wusste, waren die ständig wechselnden Trainingspläne, die für mich erstellt wurden. Dort habe ich jeden Monat ziemlich viel Geld reingebuttert. Nun schließt das Studio Ende Februar dieses Jahres und ich muss mir ein neues Fitnessstudio suchen. Ich weiß aber nun, worauf ich ein besonderes Augenmerk legen muss, wenn ich mir ein Studio ansehe: Machen die Trainer einen kompetenten Eindruck? Wie sauber ist das Studio? Wie sind die Geräte? Die Duschräume? Gibt es einen Ernährungsberater? Wie fühle ich mich in diesem Studio?

Lange Rede, kurzer Sinn. Das Studio kann eine Menge ausmachen. Auch wenn ihr wie ich vielleicht einige ausprobieren müsst, müsst ihr doch vor allem eins: euch dort wohl fühlen. Nur so geht ihr gerne dorthin und nur so könnt ihr auch etwas erreichen. Denn ihr werdet unter Umständen dort viel Zeit verbringen (wollen). 😉